Wer ihn kennt und ihn persönlich trifft, ist von seinem Wesen und seiner anscheinend immerwährenden positiven Ausstrahlung mit einem herzlichen Lächeln einfach inspiriert und kann gar nicht anders, als sich mit ihm zu unterhalten. Die Rede ist von Christoph Schobel.
Er ist Friseurmeister und führt den Salon HAARSCHARF in Höchst. Er ist aber auch Innungsfunktionär und – ein Musiker, der gerade auch einen neuen hippen Song rausbrachte.
Ich kenne Christoph schon viele Jahre. Und auch ich kann mich nicht seiner sympathischen und positiven Erscheinung, wenn wir uns wo treffen, entziehen. Er hat die Gabe auf dich zuzugehen und schon ist alles ein wenig heller und voll Freude – meist ist dann auch ein herzliches Lachen im Raum.
„Wir sind grenzenlos und genauso ist es auch mit meinen zwei großen Leidenschaften: Dem Frisieren und der Musik“ sagt Christoph. Und weil mich das neugierig macht, habe ich mich auf den Weg gemacht, um mit ihm darüber zu plaudern.
Christan Madlmayr, Chefredakteur und Herausgeber von OVERHEAD
Christian Redaktion: Hi Christoph, cool, dass wir Zeit haben für ein Interview. Ich freue mich darauf, mehr von deiner Musikkarriere zu erfahren. Bisher trafen wir uns ja immer im Friseurwesen, wo du ja noch nie als Musiker in Erscheinung getreten bist – seit wann machst du Musik, wo waren die Anfänge?
Christoph: Ich begann schon als Dreijähriger mit meinem Vater zu musizieren, spielte einige Jahre Akkordeon, bis ich mir schließlich Autodidakt Gitarre, Bass, Piano und ein wenig Schlagzeug beibrachte. Mit einem simplen kleinen 4-Spur Recorder von meinem Cousin Thomas Schobel, Produzent und Songwriter in Los Angeles und ohne Ahnung von Kompositionstechniken und Harmonielehre, fing ich an, meine eigenen Songs zu basteln.
Ich investierte etwas mehr ins Equipment und nach einiger Zeit intensivem Songwriting und produzieren von Songs verspürte ich den Drang „live“ zu spielen, und das den Leuten zu präsentieren.
Christian Redaktion: Und wie reagierten die Leute, also das Publikum?
Christoph: Meine ersten Liveauftritte waren auf kleinen Parties, Schulen usw. Schon damals fand meine Musik tollen Anklang beim Publikum.
Nach den Anfängen hatte ich dann Lust auf mehr und startete mit neuen Ideen und vielen „Funky Pop Songs“ mit meinem Soloprojekt „Freesay“.
Das war eine sehr coole Zeit, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt sehr viel mit Markus Nigsch (MARQUE – One to make her happy) zu tun. Ich suchte mir Musiker für meine Liveauftritte und fand sie aus den unterschiedlichsten „Lagern“. Einer war Jazzdrummer, der andere unterrichtete Bass, einer war ein New Orleans Jazz Pianist und der Gitarrist studierte Gitarre in Zürich. Mit dieser Band war es sehr cool Konzerte zu spielen, die dann auch schon ein wenig grösser waren. Wir spielten in Clubs, Vorarlberger Misterwahl, Szene Open Air Lustenau usw….
Nach einigen Jahren mit „Freesay & Band“ wollte ich dann mal ein wenig in die Rockigere Richtung gehen. California, Funpunk, College Style Mainstream Pop Rock und gründete die Band NINETNINE.
Christian Redaktion: Das ist ja cool. Wie gings weiter?
Christoph: Mit NINETNINE waren wir dann 10 Jahre unterwegs. Ich schrieb die Songs für die Band für 3 CD´s. Die Songs nahmen wir größtenteils bei mir im Studio auf und machten dann noch zusätzliche Aufnahmen in Deutschland und Los Angeles.
In L.A. wurden dann auch die ersten zwei CD´s von meinem Cousin Thomas Schobel in seinem Studio gemischt.
Bereits mit der ersten CD hatten wir einige tolle „kleine Erfolge“ zu feiern. Wir waren Platte des Monats bei der damals größten Plattform für Rockmusik in Frankreich und auch Album des Monats bei Radio Antenna Due in Italien und sogar das Japanisches Musikonlinemagazin HMF schrieb über uns. Zudem hatten wir unter anderem CD Reviews in Norwegen, Italien, Holland, Griechenland und Chile. Das war sensationell für uns.
Da wir keine Bookingagentur hatten, machten wir alles selbst. Ich schrieb die Songs und machte alles was mit Grafik zu tun hatte wie z.B. Website, CD Booklets, Flyer, Plakate usw. Konzerte organisierten wir gemeinsam. So kam es auch, das wir viele kleinere Konzerte in Clubs spielten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Aber wir hatten auch einige sehr coole große Sachen wie z.B. Support von NAZARETH, der Schweizer Hard Rock Band GOTTHARD, der Cross Culture Day der Bregenzer Festspiele, SZENE OPEN AIR usw. Zudem gewannen auch einen Radiowettbewerb in der Schweiz.
Christian Redaktion: Du bist bekannt dafür, dass du ein relaxter, cooler Typ bist, der anscheinend immer gut drauf ist. Dein „Alias“ lautet FREESAY. Wie geht das, wie machst du das?
Christoph: (lacht) Von deinen Freunden aus der Jugend bekommst du ja meistens was mit auf den Weg, in meinem Fall, weil ich ja Friseur war, den Spitznamen „Frise“ (lacht nun laut). Ich stellte mich dann auch meistens gar nicht mit meinem eigentlichen Namen vor, sondern sagte gleich schon „Hi, ich bin Frise“.
Als ich dann später überlegte, wie mein Künstlername lauten könnte, dachte ich mir, wenn eh schon alle „Frise“ zu mir sagen, dann mache ich das einfach ein wenig „deng·lisch“ und so entstand aus Frise dann „FREESAY“ ; )
Um gut drauf zu sein, brauche ich auch einen Ausgleich im Alltag. Den finde ich in meinen vielen Leidenschaften wie der Musik, beim Wakeskaten am Bodensee, beim immer-währenden Versuch auf dem Surfbrett eine ideale Welle am Meer zu erwischen, beim Reisen oder einem Weekendtripp mit meiner Freundin in unserem VW Bus und den vielen Pflanzen die ich im und ums Haus pflege.
Christian Redaktion: Du hast gerade den neuen Song „Life ist better at the Beach“ herausgebracht. Was hat dich zu diesem Song inspiriert, wie kam es dazu?
Christoph: Ich liebe das Meer, den Strand und ich reise gerne. Im Urlaub bin ich dann sehr oft im „mood“ und habe Ideen für neue Songs.
Meine Freundin und ich waren vor zwei Jahren in Fuerteventura zum Surfen.
Ich saß im Sand, sah dem Geschehen am Strand zu und schrieb die Lyrics für „Life is better at the Beach“. Die Songidee selber sang ich aufs Handy, damit die Idee später nicht weg ist. Zu Hause spielte ich dann alles bei mir im Studio ein, habe mich an die schönen Momente am Strand erinnert und den Song eingesungen.
Beim nächsten Urlaub waren wir dann in Baja California (Mexico) und Malibu, Kalifornien. (Besuch beim Cousin). Ich dachte mir, wieso nicht mal versuchen ein Video zu dem Song zu machen. Zu Hause habe ich dann das Video zusammengeschnitten, den Songs gemischt und „voila“ mein erstes Musikvideo war fertig.
Ich habe es vor kurzem auf YouTube gestellt. Im Moment ist es für mich sehr spannend zu sehen, wie es doch schon ein paar Leute erreicht hat und die einen Spaß damit haben.
Das war eigentlich der Plan. „Happy people“.
Christian Redaktion: Bist du öfters in Kalifornien, verbindet dich mehr damit?
Christoph: Da mein Cousin in Los Angeles wohnt, waren ich und meine Freundin Patricia schon öfters dort. Wir mögen den „California Lifestyle“ und auch in unserem Friseurgeschäft haben wir mit dem Kalifornischen Brand „PAUL MITCHELL“, seit 25 Jahren ein starken Partner.
Das hat uns dann auch schon mal nach Hawaii gebracht, wo wir uns die Awapuhifarm (Wilder Ingwer) von PAUL MITCHELL anschauen konnten. Der Hawaiian Spirit, gekoppelt mit dem Kalifornischen Lifestyle, spiegelt genau unser Mindset. Hang loose and live Aloha.
Christian Redaktion: Ein echt cooler Song bei dem man selbst auch gleich am Strand sein möchte und die Seele baumeln lassen. Wirst du in Zukunft weitere Songs komponieren und rausbringen?
Christoph: Vielen lieben Dank. Das freut mich sehr, wenn meine Songs gefallen finden und Leute berühren. Ich möchte den Menschen ein positives Gefühl geben und es freut mich jedes Mal, wenn ich jemanden ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Egal ob das mit der Musik oder mit einem tollen Styling ist – ich möchte die Leute „happy“ machen.
Das gelingt nicht immer, aber ich versuchs immer wieder aufs Neue.
Ich arbeite bereits an neuen Songs und ich bin mir sicher, dass es in Naher Zukunft noch mehr Songs zu hören geben wird und vielleicht auch wieder einmal ein Album.
Christian Redaktion: Wo kann man laufende deine Songs überall hören oder erwerben?
Christoph: Meine Songs sind auf Spotify, Applemusic, Amazonmusic, quasi allen gängigen Musikplattformen zum Downloaden oder Streamen. Auf meiner Website www.freesay.cc ist alles ein wenig übersichtlich verlinkt, damit alle aktuellen und vergangenen Projekte den Weg in die Kopfhörer und Lautsprecher der Leute zu Hause finden. Uns vielleicht, wer weiss, ja auf overhead.at (lacht).
Christian Redaktion: Wird dich die Friseurwelt als kreativen Figaro verlieren, oder bleibt das dein Hauptjob?
Christoph: Im Alter von 20 Jahren träumt vermutlich jeder Musiker davon, irgendwann mal von der Musik zu leben und berühmt zu werden. Das relativiert sich dann mit der Zeit und irgendwann, wenn man Glück hat, kann man das kann entspannt sehen wie ich.
Ich liebe es Musik zu schreiben in meinem Studio zu Hause oder in meinem kleinen mobilen Studio, das ich überall mitnehmen kann. Übers Weekend mit dem VW Bus irgendwo hin fahren, relaxen, Songs schreiben und die Sonne genießen – das hat sehr viel Lebensqualität für mich und entspannt … und wer weiß, vielleicht gibt es dann ja wieder einmal ein neues Freesay Album und eine „Liveband“, mit der ich dann die Songs wieder öffentlich spiele.
Allerdings liebe ich auch den Beruf als Friseur. Ich liebe es, Ideen umsetzen, das Ausleben der Kreativität, tolle Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen und meinen Kunden ein tolles Gefühl zu geben. Friseure sind „Glücklichmacher“ – und was kann schöner sein, als andere glücklich zu machen.
Ich liebe beides und es hat beides – die Musik und der Beruf – seinen Platz in meinem Leben 🙂
Christian Redaktion: Was soll ich sagen? Danke dir für den spannenden Einblick in deine Musikkarriere und weiterhin viel Freude und Erfolg dabei. Vielleicht kaufe ich mir jetzt auch eine Gitarre (beide lachen).
Christoph: Drauf, Christian. Dann können wir ja mal ein „Lagerfeuer Konzert“ machen.
Das wär doch was. Es ist nie zu spät um was Neues zu beginnen.
Vielen lieben Dank für das Interview – ich freu mich schon auf die Session :)))