SCHUTZ MIT STYLE FÜR SICHERHEIT IM SALON
Waschen, pflegen, colorieren, stylen: Viele Dienstleistungen im Salon sind für die Haut der Friseur:innen eine starke Belastung. Bei berufsbedingten Hauterkrankungen gehören Stylist:innen zur Hochrisikogruppe – umso wichtiger ist es, dass schon Lehrlinge geeignete Schutzmaßnahmen erlernen. Die AUVA informiert umfassend über Präventionsmaßnahmen und unterstützt Ausbildungsbetriebe aktiv, damit Haarkünstler:innen gesund bleiben und weiterhin ihren Traumberuf ausüben können.
GESUNDE HAUT DURCH PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG
Hauterkrankungen zählen zu den häufigsten Berufskrankheiten, mit einem Anteil von 22 % liegen die Friseur:innen in Österreich hier an 1. Stelle. Von allen BK-Meldungen bei Friseurlehrlingen geben 90 Prozent an, dass die Hautprobleme im ersten Lehrjahr begonnen haben. Daher ist es besonders wichtig, dass schon Lehrlinge mit Präventionsmaßnahmen wie dem Tragen geeigneter Schutzhandschuhe und der Vermeidung des Kontakts mit allergieauslösenden Stoffen vertraut gemacht werden.
Zu diesem Zweck stattet die AUVA alle Berufsschulen für Friseur:innen mit geeigneten Schutzhandschuhen und beruflichen Hautmitteln für praktische Übungen im Unterricht aus.
So soll garantiert werden, dass die angehenden Stylist:innen die für sie richtige persönliche Schutzausrüstung kennen und auch anwenden lernen. Diese Schutzausrüstung sollte sie schließlich ihr weiteres Berufsleben lang begleiten.
NUR DER RICHTIGE HANDSCHUH SORGT FÜR SCHUTZ!
Handschuhe sind im Arbeitsalltag von Friseur:innen allgegenwärtig, aber es sind leider nicht immer die richtigen und somit wirklich schützenden im Einsatz. Oft bestehen die Handschuhe aus einem ungeeigneten Material oder haben schlicht die falsche Größe. Empfohlen werden Handschuhe aus Nitril mit einer mindestens 30 cm langen Stulpe, bei einer Nitril-Unverträglichkeit kann man auf Vinyl-Handschuhe ausweichen. Häufig werden Handschuhe zwar beim Auftragen der Haarfarbe verwendet, um eine Verfärbung der Hände zu vermeiden, aber nicht beim Haarewaschen. Insbesondere warmes Wasser lässt die Haut aufquellen und zerstört die Schutzschicht. Die Haut rötet sich, schuppt, juckt, wird anfälliger für Verletzungen und es kann sich ein Ekzem entwickeln. Ständiger Kontakt mit Wasser, Haarfarben und anderen in Friseursalons verwendeten Mitteln können irritative oder allergische Kontaktekzeme auslösen. Mit geeigneten Schutzmaßnahmen lassen sich jedoch irritative Kontaktekzeme gut in den Griff bekommen.
HINSCHAUEN STATT WEGSCHAUEN: SYMPTOME NICHT IGNORIEREN
Gerade junge Friseur:innen, insbesondere Lehrlinge, verschweigen es, wenn sie eine Hauterkrankung plagt – vermutlich aus Angst den Job zu verlieren oder den Beruf wechseln zu müssen. Häufig ist den Betroffenen auch gar nicht klar, um welche Hauterkrankung es sich handelt. Sie informieren ihre Vorgesetzten oft erst dann, wenn die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten ist. Hier gilt es, den jungen Leuten die Angst zu nehmen und als Salonleiter:in keine Scheu vor der Abklärung zu haben.
Eine früh erkannte Hauterkrankung kann meist behandelt werden, sodass kein bleibender Schaden entsteht oder der Beruf gewechselt werden muss. Die Symptome sollten keinesfalls ignoriert werden.
Wird bei der AUVA eine BK-Meldung erstattet, dann wird eine umfassende Abklärung mit Untersuchungen und allergologischen Tests durchgeführt. Eine individuelle Hautschutzschulung soll Betroffene sensibilisieren, danach wird ein erneuter Arbeitsversuch unternommen. So kann festgestellt werden, ob mit entsprechenden Schutzmaßnahmen weiter am bisherigen Arbeitsplatz gearbeitet werden kann. Bei schweren und chronischen Ausprägungen von Handekzemen wird durch die AUVA auch ein stationärer Aufhalt ermöglicht.
Alle Friseur-Lehrlinge im 1. Lehrjahr erhalten seitens der AUVA ein Starterset mit geeigneten Schutzhandschuhen, beruflichen Hautmitteln und Infomaterial.
Das Starter-Set wird im Rahmen einer kurzen Schulung zum Thema Hautschutz in der Berufsschule überreicht.
FAZIT
Eine geeignete persönliche Schutzausrüstung in Form von passenden Nitril-Handschuhen und die konsequente und richtige Anwendung im Berufsalltag beugt vielen Hautkrankheiten bei Stylist:innen vor. Offene Kommunikation über Hautprobleme und besondere Unterstützung von Lehrlingen sorgt dafür, dass Friseur:in weiterhin ein Traumberuf bleibt.