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Preisstaffelung im Salon

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Preisstaffelung im Salon

Haben Sie schon Chefpreise bzw. eine Preisstaffel für Ihre Stylisten? Eine kluge Preisstruktur im Salon sichert nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern schafft auch Anreize für Mitarbeitende und bindet Kunden langfristig.

In nahezu allen Handwerksberufen ist es üblich, dass der Chef bzw. der Meister höhere Preise als der Geselle aufruft. Auch die Chefarztbehandlung im Krankenhaus ist deutlich teurer, als die durch den Belegarzt. Nur in der Friseurbranche ist dieses System häufig nicht der Fall. Aus diesem Grund möchte ich heute ein paar Anregungen geben, die Ihnen zeigen, wieso es wichtig, richtig und auch logisch ist, unterschiedliche Preisstaffelungen im Salon zu implementieren.

1. Minutenpreis

Aus der Tabelle wird deutlich, warum es rein betriebswirtschaftlich absolut logisch ist, dass unterschiedliche Preise abgerufen werden sollten. Der Minutenpreis für die reinen Lohnkosten bzw. Entnahmen des Chefs beläuft sich auf 0,60 €. Der der Stylistin – bei gleicher Arbeitszeit im Salon – auf 0,37 € pro Minute. Natürlich muss in einer Preiskalkulation die Auslastung berücksichtigt werden. 

Diese habe ich in oben genanntem Beispiel mit 65 % festgelegt. So werden bei dem Chef in einer Stunde Lohnkosten in Höhe von 55,20 € fällig, bei der Top-Stylistin 39,00 € und bei der Stylistin 34,20 €. Wenn der Chef jetzt gegenüber Kunden denselben Preis aufruft wie die Stylistin, kann die Rechnung nicht aufgehen. Ebenso verhält es sich zwischen der Top-Stylistin und Stylistin. Wichtiger Hinweis: Das Beispiel bezieht sich auf die reinen Lohnkosten. Gemeinkosten wie Miete, Strom, Versicherungen, Weiterbildung, etc. wurden noch nicht berücksichtigt.

2. Erfahrung / Wissen / Können

Ihr Knowhow und Ihre Qualifikationen sind Geld wert!
Alleine die Anzahl der Weiterbildungen und das damit erworbene Wissen rechtfertigen, zusätzlich zu den unter Punkt 1 erläuterten Gründen, einen höheren Preis. Eine Chefarztbehandlung z. B. kostet immer extra. Dabei ist nicht gesagt, dass er die meiste Erfahrung hat, weil er jede Woche zig Operationen durchführt (dies ist meistens nämlich auch nicht der Fall). Seine Hauptaufgaben liegen woanders. Aber er hat die höchste Qualifikation und damit auch den höchsten Preis.

Machen Sie sich Gedanken über Ihr Preissystem!
Dieses vernünftig auf die Beine zu stellen, bietet Ihnen noch weitere Vorteile im Salon. So können Sie z. B. den Mitarbeitenden die Chance bieten, vom Stylisten zum Top-Stylisten oder Master-Stylisten aufzusteigen. Ruft der Mitarbeitende mit dem Aufstieg einen höheren Preis auf, steigt automatisch sein Umsatz und Sie können mit steigendem Stylistenlevel auch einen höheren Grundlohn anbieten. Das ist für viele Mitarbeitende ein Anreiz. Die Bedingungen für einen Aufstieg können Sie selbst bestimmen. Diese sollten natürlich kalkuliert und für beide Seiten fair sein. Faktoren, die hier betrachtet werden können sind z. B.

• Umsatz pro Tag
• Kunden pro Tag
• Dienstleistungen pro Tag
• Umsatz pro Kunde
• Betriebszugehörigkeit
• Weiterbildungsmaßnahmen pro Jahr
• Berufserfahrung

Im Idealfall sind diese sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt.

Ein weiterer Vorteil entsteht z. B. auch bei Preiserhöhungen gegenüber den Kunden. Top- bzw. Master-Stylisten haben eine höhere Auslastung als Stylisten. So können Sie bei Preiserhöhungen auch steuern, wo Sie diese erhöhen und bieten somit Ihren Kunden zusätzliche Ausweichmöglichkeiten im eigenen Salon nach einer Preiserhöhung. Arbeiten alle Mitarbeitenden nämlich zum selben Preis, hat der Kunde bei einer Erhöhung nur eine Auswahlmöglichkeit. Nämlich: „Ich bleibe im Salon oder nicht“. Haben Sie eine Preisstaffelung für Ihre Stylisten, bieten Sie dem Kunden Möglichkeiten innerhalb Ihres Salons zu wechseln und z. B. vom Top-Stylisten zu einem Stylisten zu wechseln. So verlieren Sie weniger Kunden an andere Salons und unterstützen die Auslastung Ihrer Stylisten. Die Auslastung Ihrer Master- und Top-Stylisten wird sich schnell wieder einpendeln, da diese ja bisher auch gute Umsätze gemacht haben und eine hohe Kundennachfrage haben. Durch den höheren Preis bleibt selbst bei einem gewissen Kundenrückgang der Umsatz gleich. Somit ist auch der Punkt Angebot und Nachfrage in Ihrem Preissystem berücksichtigt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar Gedankenansätze geben. Es lohnt sich in jedem Fall, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Frank Greiner-Schwed
Unternehmensberater
Schaefer Consulting
Trainer Schaefer Academy

 

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