„Sicheres Arbeiten stets bewiesen“: Friseure, Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure, Nagelstudios, Tätowierer und Piercer pochen auf versprochenes Öffnungsdatum
„Unsere Betriebe haben alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie bisher mitgetragen und mustergültig umgesetzt. Sie haben herbe Verluste in Kauf genommen und ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung bewiesen“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Es gibt aber auch eine Verantwortung der Politik den Betrieben und ihren Mitarbeitern gegenüber. Und die müssen wir jetzt einfordern: Drei Wochen sind genug, der Lockdown muss am 11. Dezember für alle Betriebe enden.“
Bei sämtlichen Lockdowns waren die körpernahen Dienstleister von besonders einschneidenden Beschränkungen betroffen, obwohl es in der Branche keine Ansteckungscluster gegeben hat.
„Unsere Betriebe sind Hygieneprofis, sie verfügen über erprobte Sicherheits- und Präventionskonzepte. Und sie haben mehrfach nachweislich gezeigt, dass sie sichere Arbeits- und Geschäftsumgebungen bieten können“, betonen Wolfgang Eder und Dagmar Zeibig, die Branchensprecher der körpernahen Dienstleister. „Deshalb fehlt uns das Verständnis, warum die Betriebe noch länger zugesperrt bleiben sollten. Der Besuch bei der Kosmetikerin, bei der Fußpflege, beim Masseur, Tätowierer, Piercer sowie im Nagelstudio oder beim Friseur ist so sicher wie kein anderer Alltagsbereich.“
Mit Fortdauer des Lockdowns steigt vielmehr die Gefahr, dass der Pfusch blüht und Dienstleistungen – entgegen den Gesetzesvorgaben und ohne Corona-Sicherheitsregeln – sich in den privaten Bereich verlagern. Mit besonders hohen Ansteckungsrisiken.
„Es dürfen nicht jene Kundinnen und Kunden sowie Betriebe bestraft werden, die sich verantwortungsbewusst zeigen und die Regeln einhalten. Das ist das falsche Signal“, sagt Scheichelbauer-Schuster. Für eine Verlängerung des Lockdowns fehlten die sachlichen Argumente: „Wenn es das Ziel ist, die Kontakte der Bevölkerung und die Mobilität zu reduzieren, dann darf das nicht auf dem Rücken der Betriebe verfolgt werden.“
Alles andere wäre auch wirtschaftlich nicht verkraftbar. „Für körpernahe Dienstleistungen gibt es leider weder Click & Collect, noch Zustellservices oder „Nachholeffekte“: Ein entfallener Umsatz ist unwiederbringlich weg. Viele unserer Betriebe brauchen jetzt jeden Euro, sie stehen finanziell im Eck. Der Lockdown ist eine wirtschaftliche Katastrophe. Er muss, wie von der Politik angekündigt, am 11. Dezember enden“, so Zeibig und Eder abschließend.