Wie kommen die Friseure Österreichs gesund durch den Herbst und Winter, und das nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich, denn die nächsten Monate werden zu einer großen Herausforderung.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am 16. Oktober in der WKO haben Bundesinnungsmeister KommR. Wolfang Eder und seine Stellvertreter KommR. Georg Wilhelmer und Clemens Happ das Forderungspaket der Bundesinnung an die Regierung vorgestellt.
Ein Blick auf die Zahlen
„Im Gesamtvergleich innerhalb der gesamten Sparte Gewerbe und Handwerk hat die Friseurbranche einen erheblich stärkeren Rückgang zu verzeichnen. Im März betrug das Umsatzminus rund 60 %. Der April war ein Totalausfall. Einzig der Mai war ein Lichtblick, die Monate danach stagnierten bei rund minus 10 % gegenüber des Vorjahresniveaus. Daher fordern wir umgehende Maßnahmen für die Friseurbranche durch die Bundesregierung“, so BIM Eder.
Testungen
„Über uns hängt ein Damoklesschwert“, so BIM-Stv. Happ. „Denn mit den Infektionszahlen steigt auch die Anzahl Kategorie-1-Kontaktpersonen, die aufgrund einer Covid19-infizierten Person in ihrem Umfeld in eine zehntägige Quarantäne müssen. Und das unabhängig davon, ob sie negativ oder positiv getestet wurden. Wenn ein Mitarbeiter oder gar ein ganzes Team so lange ausfallen, ist das eine Katastrophe. Daher fordern wir, dass sich Kontaktpersonen mit einem negativen Test aus der Quarantäne freitesten können.“, so Happ weiter.
Personalintensive Branche
„Die Friseurbranche ist eine sehr personalintensive Branche mit bis zu 60 % Lohnkostenanteil. Wenn in Bälde das Weihnachtsgeld ausbezahlt werden muss, wird das eine sehr hohe Belastung für viele Friseurunternehmen sein“, so BIM-Stv. Wilhelmer.
„Wir fordern daher eine rasche Senkung der Lohnnebenkosten und die Halbierung der Mehrwertsteuer der Friseurdienstleitungen von derzeit 20 % auf 10 %. Und das dauerhaft, nicht nur für die Zeit der Corona-Krise“, so Wilhelmer weiter.
„An der Branche hängen rund 20.000 Beschäftigte, die Friseure bilden zudem besonders viele Lehrlinge aus. Erfreulicherweise haben unsere Betriebe ihre Zuversicht nicht verloren (Ergebnis einer Umfrage durch KMU Forschung Austria/Market-Institut). So wollen rund 80 % an ihren Mitarbeitern festhalten, 15 % würden sogar gerne erhöhen. Damit das trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelingen kann, brauchen wir die Unterstützung durch die Regierung“, betonte BIM Wolfgang Eder.
Die Forderungen der Bundesinnung an die Regierung
- Kontaktpersonen sollen sich mit negativen Testergebnissen freitesten können
- Testergebnisse müssen rascher vorliegen (oder Schnelltests anerkannt werden)
- Halbierung der Mehrwertsteuer auf Friseurdienstleistungen
- Senkung der Lohnnebenkosten