Als erste Friseurin unserer neuen Reihe „Starke Stylist:innen“ trafen wir Lizzy Lemon vom Ginger Lemon Hairspace in Wien zum Interview.
OVERHEAD-Redakteurin Eva-Maria und Redaktionshund Ronja freuen sich bei Lizzy und Pudel Toulouse zu Besuch sein zu dürfen.
Red. Overhead: Hallo Lizzy, schön dich euch zu treffen. Kannst du uns erzählen, wie du zu dem Berufswunsch Friseur:in/Stylist:in gekommen bist, bzw. ab wann wusstest du, dass du Friseurin werden möchtest?
Lizzy Lemon: Tatsächlich hat mich der Beruf schon sehr früh interessiert, mit den Händen zu arbeiten lag mir immer schon und ich wollte mit 15 eine Friseur-Lehre beginnen. Zu dieser Zeit war ich jedoch auf dem Gymnasium und meine Eltern überredeten mich, dann doch zuerst die Oberstufe zu fertig machen und mit der Matura abzuschließen. Direkt nach der Matura bin ich dann nach London gezogen, dort habe ich bei einer Modedesignerin assistiert. Im Backstage-Bereich der Modeschauen habe ich dann viel gelernt und auch gesehen, wie Haare und Make-Up gestylt werden. Das hat mich noch mehr begeistert und mich dazu motiviert die Lehre direkt in England zu machen. Eine Entscheidung über die ich heute noch sehr froh bin, denn die Art der Ausbildung und die Lehrinhalte für Friseur:innen sind dort äußerst modern und berufsnah.
R.O.: Was gefällt dir besonders an deinem Beruf als Friseurin/Stylistin?
L.L.: Es ist die Vielseitigkeit die ich an diesem Beruf so schätze. Wenn man Drive hat und sein Handwerk gut beherrscht, dann kann man überall auf der Welt arbeiten – und das auch noch in unterschiedlichen Bereichen. Wenn ich möchte, kann ich morgen nach Australien auswandern und dort als Friseurin tätig sein, oder ich fokussiere mich auf Seminare, oder auf Bühnenshows, ich kann mich aber auch auf Medien, egal ob Magazine, Film, Fernsehen, usw. konzentrieren… kurzum: Als Friseur:in stehen einem vielen Türen und Wege offen!
R.O.: Du bist Head of Colour, hast auch beim Hairdressing Award in der Kategorie Colour gewonnen – sprich: du bist spezialisiert auf besonders aktuelle und hochwertige Färbetechniken. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
L.L.: Ganz einfach: Ich liebe Farben – ich liebe Färben. Das macht mir kreativ und technisch einfach am meisten Spaß. Daher habe ich mich auch für die Weiterbildung zur Coloristin entschieden. Auch als Unternehmerin sehe ich hier natürlich ein nutzbares Potential. Besonders hochkarätige Färbe-Dienstleistung sorgt für sehr zufriedene und wiederkehrende Kund:innen und schlägt sich auch positiv in der Preiskalkulation nieder.
R.O.: Als Stylistin, mehrfache Award-Gewinnerin und Unternehmerin: Was würdest du Berufsanfänger:innen, jungen Friseur:innen raten um im Beruf erfolgreich zu sein?
L.L.: Umgib dich mit Leuten die genauso motiviert sind wie du und auch Karriereambitionen haben. Sich gegenseitig inspirieren, egal ob im beruflichen oder privaten Austausch, das tut gut und bringt einen weiter. Mir hat es stets An- und Auftrieb gegeben Menschen zu begegnen, die auch für etwas brennen, egal aus welcher Branche. Außerdem sollte man ganz generell niemals scheuen, über den Tellerrand hinaus zu blicken. Auch Mentoren, die Vorbildfunktion haben, können sehr hilfreich sein beim Finden des eigenen Werdegangs. Und natürlich ist es wichtig, irgendwann sein Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln – dabei gilt es natürlich die eigenen Visionen und Ideen umsetzen zu können.
R.O.: An deinem Lebenslauf erkennt man eine gewisse Internationalität, glaubst du, das braucht es heute in der Friseurbranche?
L.L.: Unbedingt! Die Friseurbühne ist weltweit, man darf ruhig über den DACH-Raum hinausdenken. Sich international zu bewegen erweitert den Horizont, nicht nur beruflich, sondern auch für einen persönlich. Wenn man hier nur lokal denkt, dann beschränkt man sich letztlich und nimmt sich selbst auf viele Optionen.
R.O: Die letzte Frage betrifft eigentlich deinen vierbeinigen Kollegen Toulouse (Anm.: Lizzys Pudel) – was sind eigentlich seine Aufgaben?
L.L.: (Lacht) Tja Toulouse ist der Feel-Good-Manager im Ginger Lemon Hairspace. Er sorgt dafür, dass sich alle Salon-Besucher:innen rundum wohl fühlen. Dabei begrüßt und verabschiedet er alle Gäste persönlich.
Wir bedanken uns für das interessante und angenehme Interview bei Lizzy Lemon.
Fotos © Lizzy Lemon
