Weltweit größte Zweithaar-Messe gewohnt gut besucht
Rosenfeld / Fulda – Dieses Jahr traf sich die Branche am 15. und 16. April im Kongresshotel Esperanto in Fulda, auf über 1000 Quadratmetern präsentierten 22 Aussteller im Rahmen der Messe „Die Zweithaar“ ihre Produktneuheiten und Dienstleistungsangebote. Die weltweit größten Messe für Zweithaar, zu der der Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten e.V. BVZ) Mitglieder und Nicht-Mitglieder seit acht Jahren einlädt meldet stabile Besucherzahlen auf hohem Niveau, wobei ein leichter Anstieg der Besucher aus dem europäischen Ausland zu verzeichnen war. „Wir freuen uns, dass „Die Zweithaar“ auch dieses Jahr wieder so gut angenommen wurde, vor allem, dass immer mehr Friseure sich für das Thema „Zweithaar“ interessieren und die Messe nutzen, sich über das Angebot und die Möglichkeiten zu informieren“, fasst Ramona Rausch, Geschäftsführerin BVZ, die zwei Tage zusammen.
Während am Sonntagmorgen im Foyer des Kongresshotels Esperanto an der Tageskasse und Registrierung die Schlange gefühlt bis nachmittags nicht kürzer wurde, füllten sich gleich zu Beginn der Messe die Räume der Aussteller sowie der Vortragsraum. Erster Referent des Tages war Professor Dr. med. Gerhard Lutz, Dermatologe, Privatdozent und Gutachter, der einen Vortrag hielt zum Thema „Alopecia areata – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung“. Lutz erläuterte zunächst die unterschiedlichen Verläufe der Autoimmunkrankheit Alopecia areata, von einer nur vorübergehenden Störung des Haarwachstums bis hin zu einer irreversiblen Zerstörung der Haarfollikel, was das Haarwachstum dauerhaft verhindert. In seinem Vortrag ging er auch darauf ein, welche Herausforderung die Alopecia areata für den Zweithaar-Spezialisten darstellt, da sich das Ausmaß des Haarverlustes und die Aktivität der Haarfollikel jederzeit unvorhersehbar ändern können.
Als zweiter Referent stand René Meier, Geschäftsführer der Firma a. Haargenau aus Hamburg, mit dem Thema „Zweithaarmarkt in den USA“ auf dem Programm. Meier, der viele Jahre selbst in den USA ein Zweithaar-Geschäft besaß, berichtete über seine Erfahrungen, darüber worin sich die Anforderungen der Amerikaner von denen der Deutschen unterscheiden und wo man sich unerwarteterweise ähnlicher ist als gedacht. Nächste Referenten waren Ramona Rausch, Geschäftsführerin BVZ, und Verbandsanwalt Roland Tralmer, die sich dem Thema der Abrechnung mit den Krankenkassen widmeten. Dabei wurden die beruflichen und technischen Voraussetzungen beim Abrechnen mit den Krankenkassen aufgezeigt und anschließend anhand von Praxisbeispielen dargelegt, worauf besonders geachtet werden muss, damit professionell und juristisch einwandfrei mit den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden kann. Da den Teilnehmern erfahrungsgemäß viele rechtliche Fragen unter den Nägeln brennen, stand Tralmer Montagmorgen nochmals für Fragen zur Verfügung.
Rechtsanwalt Ingo Scheide referierte dann über die Änderungen beim Einsatz von registrierkassen. Ein wichtiges Thema, denn ab 2018 haben die Finanzbehörden mit der unangemeldeten Kassenschau ein neues Instrument zur unangekündigten Prüfung in der Hand, die Anforderungen an elektronische Kassensysteme sind extrem verschärft worden, die Registrierkassen immer mehr ins Visier der Finanzbehörden geraten.
Der nächste Redner, Dr. rer. Nat. Stefan Lyer, stellvertretender Leiter der Sektion für Onkologie und Nanomedizin (SEON) an der Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie der Uniklinik Erlangen, beschäftigte sich mit aktuellen Entwicklungen in der Krebsforschung und zeigte an ausgewählten Beispielen auf, warum die Behandlung von Krebs Ärzte und Wissenschaftler vor so große Herausforderungen stellt.
Wie gut, dass die Messe auch am Montag noch geöffnet war, denn die Vielzahl der hochinteressanten Vorträge machte es manchem nicht ganz einfach sich zu entscheiden, ob man die Messe besuchen oder sich doch einen Vortrag anhören wollte oder sollte. Denn auch die Aussteller hatten – wie nicht anders zu erwarten – interessante Neuheiten, spannende Workshops und reizvolle Informationen oder auch Messerabatte mit im Gepäck für Fulda. „Viele der Aussteller entwickeln ihre Produkte so, dass sie sie in Fulda erstmalig vorstellen können. Das ist auch die geeignetste Plattform dafür, denn hier erreicht man die Branche und darüber hinaus auch viele Friseure, die sich für den Bereich des Zweithaars interessieren. Zu denen man sonst möglicherweise keinen Kontakt hätte“, nennt Rausch nur einen der Erfolgsfaktoren dieser außergewöhnlichen Messe.
Alle namhaften Lieferanten waren vor Ort, die meisten begnügten sich aber nicht mit der Ausstellung von Produkten, sondern boten Liveshows und Workshops an. Damit konnten die Unternehmen, die meisten von ihnen bieten ganzjährig Seminare zu ihren Produkten an, auch einen Einblick gewähren in die Art und Weise, wie sie schulen und Informationen vermitteln.
Ein weiteres Highlight der Messe ist der Galabaend, im Rahmen dessen auch immer der BVZ Award verliehen wird. Diesjähriger Preisträger ist Erhard Plaschke, die Laudato auf ihn hielt Nadine Dammann-Esch, Haar Vital.
„Gerade der Aspekt der Gespräche unter Kollegen ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil und ausschlaggebender Erfolgsfaktor der Messe. Wir stellen fest, dass die Mitglieder sich offen untereinander austauschen, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Erfolgsgeheimnisse teilen. Eine Entwicklung, die wir sehr begrüßen“, resümiert Rainer Seegräf, Erster Vorsitzender BVZ.
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